Die beiden Vorsitzenden eröffnen das Treffen mit einem großen Lob an die Mitglieder ihres Distrikts, verbunden mit einem Dank für die vorbildliche Mithilfe beim Austeilen der Flyer, der Plakatierung, der Infostandbesetzung und dem Haustürwahlkampf. In allen Bereichen war das Engagement unserer Mitglieder überdurchschnittlich, wodurch wir sogar andere Stadtteile unterstützen konnten.
Dann tauschen wir uns über das mit 16,4 % historisch schlechte Ergebnis der vorgezogenen Bundestagswahl aus. Philipp Dees beginnt mit seiner Analyse: Mit 5,6 % lägen die Verluste der SPD in Erlangen unter dem Landesschnitt (9,3 %), genauso wie die Gewinne der CSU. Nach wie vor seien die Grünen vor uns. Die AfD habe auch in Erlangen zugelegt, aber auf deutlich niedrigerem Niveau. Bedenklich seien nach wie vor die Ergebnisse dieser Partei im Stimmbezirk Am Europakanal Nord und am Anger-Süd, wo sie 30 bzw. 25,8 % erzielte.
Rückblickend, so analysiert Philipp, habe unsere Partei in der Bundespolitik strategische Fehler gemacht. So sei man in den Auseinandersetzungen zwischen den Grünen und der FDP zu wenig sichtbar gewesen und habe keine Stellung bezogen. Dies sei auch der Fall gewesen bei der Bürgergelddebatte, obwohl die Fraktion über profilierte Fachpolitiker verfügte. In der Kampagne habe die Entscheidung zwischen Scholz und Pistorius zu lange gedauert. Das Thema Migration sei als Chiffre für alle möglichen Probleme benutzt worden. Die Fokussierung darauf habe man sich aufdrängen lassen. Dabei sei es nicht gelungen, unsere Errungenschaften zu kommunizieren. Ein wichtiger Faktor sei der Einfluss der Medien in Form von gezielter Desinformation gewesen, allen voran die Springer-Presse. Die Frage bleibe bestehen, wie damit umzugehen sei. Bisher gebe es keine Antwort darauf. Nötig sei nun, in der Partei eine vertrauenswürdige Gruppe von Führungspersönlichkeiten zu finden, mit denen das verloren gegangene Vertrauen zurückgewonnen werden könne.
Anschließend diskutieren die Anwesenden noch darüber, was wir als SPD in den Erlanger AfD-Hochburgen machen könnten. Das Spektrum reicht von Stärkung der Jugendsozialarbeit – auch in der momentan angespannten Haushaltslage – bis hin zu Vor-Ort-Veranstaltungen in Form von kleinen Sommerfesten, um mit den Bewohnern ins Gespräch zu kommen.
Mit dem Verweis auf die öffentliche Sitzung des Stadtteilbeirats Büchenbach am 11.3. und die Nominierung des Oberbürgermeisters im E-Werk am 13.3. endet die Distriktsitzung.
